Stemo-Telemedizinprojekt

STEMO - Stroke-Einsatz-Mobil

Mobile Schlaganfall-Klinik mit Telemedizinausstattung

Das Pro­jekt

Eine MSU wie STEMO ist ein Schlaganfall-Versorgungskonzept, welches bisherige Latenzzeiten der Schlaganfallversorgung mithilfe von speziell entwickelten telemedizinischen Lösungen und der Optimierung der Versorgungsprozesse reduzieren kann.

Das zentrale Ziel dabei ist die frühestmögliche Identifikation und entsprechende Behandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall. Die Idee der MSU wie der STEMO-Lösung ist, die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen aus dem klinischen/stationären (Stroke Unit/Neurologische Klinikabteilung) in den prähospitalen/mobil-ambulanten Bereich (STEMO-Fahrzeug) vor zu verlegen und dadurch wichtige Minuten bis zum Einsetzen der Behandlung/Therapie bzw. der Verlegung zu gewinnen. Dafür haben die Ingenieure des Projektkonsortiums STEMO einen vollwertigen Rettungswagen mit einem mobilen Computertomographen (CT) einschließlich teleradiologischer Befundung, modernster Labortechnik, elektronischer Behandlungsdokumentation und telemedizinischer Vernetzung geschaffen.

Tech­nik

Das STEMO – Versorgungskonzept verkörpert modernste technologische und telemedizinische Lösungen, welche die strengsten Rettungsdienstnormen erfüllen.

Das speziell geschulte dreiköpfige Einsatzteam verfügt über modernste Labortechnik, teleradiologische Anwendungen und einen mobilen CT-Scanner direkt im Behandlungsraum des STEMO-Fahrzeugs. Der Behandlungsraum mit dem CT-Scanner ist dabei gegen den Austritt der Röntgenstrahlung geschirmt. Dadurch werden das Einsatzteam sowie Personen außerhalb des Behandlungsraums vor einer unnötigen Strahlenbelastung geschützt.

Den Erfolg von STEMO bestätigen nicht nur Ergebnisse der begleitenden klinischen Studie PHANTOM-S (rehospital acute neurological therapy and optimization of medical care in stroke patients), sondern auch die positive Resonanz aus den realen Notfalleinsätzen.

Stu­dien

Auf der Internationalen Stroke Conference 2020 in Los Angeles (USA, Kalifornien) hat das Berliner Team rund um Prof. Dr. med. Heinrich Audebert (stellvertretender Klinikdirektor der Neurologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin) die Ergebnisse der klinischen Studie B_PROUD (the Berlin - Pre-hospital Or Usual care Delivery) präsentiert. Demnach sorgt beim akuten Schlaganfall eine frühe prähospitale Diagnostik und Intervention mit Hilfe der personell wie technisch speziell ausgestatteten MSUs/STEMOs für signifikant weniger Todesfälle und Behinderungen (26 Prozent) als bei Patienten deren Behandlung erst in einem Krankenhaus beginnt. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass allein Berlin mit 83 Krankenhäusern (Zahlen 2017, Krankenhausplanung Berlin-Brandenburg 2020) sowie 16 regionalen wie überregionalen Stroke Units (Zahlen 2016, Krankenhausplan Berlin 2016) im Vergleich zu anderen Regionen sicher als sehr gut ausgebaut angesehen werden darf.


The effects of Mobile Stroke Units on functional outcome after acute cerebral ischemia
Präsentation von Prof. Dr. med. Audebert, International Stroke Conference


Functional stroke outcomes after mobile stroke unit deployment – the revised protocol for the Berlin Prehospital Or Usual Delivery of acute stroke care (B_PROUD) part 2 study
Neurological Research and Practice, Clinical trial protocol


Die zentralen Ergebnisse der Studie PHANTOM-S mit über 7.000 eingeschlossenen Patienten zeigen, dass innerhalb von 21 Monaten die Lyserate im Raum Berlin um 50% angestiegen ist, wobei die Lysetherapie dank spezieller Ausstattung direkt im STEMO- Rettungsfahrzeug begonnen wurde. Die Behandlungsrate der Schlaganfallpatienten stieg dadurch von 21 auf 31%. Im Vergleich zum herkömmlichen Versorgungsweg werden die Schlaganfallpatienten mit STEMO zudem 25 Minuten schneller behandelt. Dank eines speziellen Dispatcheralgorithmus ist daneben die Erkennungsquote für Schlaganfälle direkt aus der Leitstelle auf 53% gestiegen (bei einer Trefferquote von 60%).


Prehospital thrombolysis in acute stroke: results of the PHANTOM-S pilot study
Effects of Golden Hour Thrombolysis: A Prehospital Acute Neurological Treatment and Optimization of Medical Care in Stroke (PHANTOM-S) Substudy
PubMed.gov, National Library of Medicine


PHANTOM-S: The Pre-Hospital Acute Neurological Therapy and Optimization of Medical Care in Stroke Patients - Study (PHANTOM-S)
ClinicalTrial.gov, PHANTOM-S Study Record Detail

Koope­ration

Die Gesamtlösung ist aus der Zusammenarbeit der Charité-Universitätsmedizin Berlin und der Berliner Feuerwehr mit dem Unternehmen MEYTEC GmbH Informationssysteme entstanden. MEYTEC wurde bei der Forschung und Entwicklung durch Fördermittel des Landes Brandenburg unterstützt.

Die Anwendung und Anpassung des STEMO-Versorgungskonzeptes erfolgt in einer engen Kooperation mit dem Expertenteam aus der Charité Berlin. Aktuell kann die STEMO-Lösung über MEYTEC GmbH Medizinsysteme in verschiedenen Ausführungen erworben werden.

Das diesem Bericht zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg und der EU gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt der Veröffentlichung liegt beim Autor.

Telemedizinprojekt Förderung

Der Schlaganfall als weltweit häufigste Ursache für dauerhafte Behinderungen, gehört mit seinen daraus erwachsenden und weiter steigenden finanziellen Aufwendungen für Betreuung und Rehabilitation Betroffener zu einer großen Herausforderung für unsere Gesundheitssysteme. Das MOBILE-STROKE-UNIT Konzept repräsentiert eine tragfähige und effiziente Lösung auf dem Weg zur weiteren Optimierung des Schlaganfallbehandlungspfades und steht für eine Verbesserung des Zustandes Betroffener nach einem Schlaganfall.

Das STROKE-ENSATZ-MOBIL und andere innovative telemedizinische Lösungen können über die MEYTEC GmbH erworben werden.
MEYTEC verfügt über Kompetenzen in Telemedizin und Medizintechnik, die aus langjährigen Erfahrungen bei der Implementierung telemedizinischer Anwendungen, ständiger innovativer Weiterentwicklung der Systeme und Dienstleistungen sowie intensiver Zusammenarbeit mit Medizinern in der Praxis resultieren.

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